Im Gegensatz zu der vier Jahre zuvor entstandenen ersten Cellosonate (HN 1357) hatte diese wesentlich eingängigere und spielfreudigere zweite von Anfang an großen Erfolg bei Publikum und Kritik. Der befreundete Weggefährte Vincent d’Indy schrieb am Tag nach der Uraufführung im Mai 1922 an Fauré: „Ich möchte dir sagen, wie sehr ich noch immer unter dem Eindruck des Charmes deiner so schönen Sonate stehe. Ich habe darin das gefunden, was man heutzutage scheinbar vergisst: die Musik.“ So verwundert es kaum, dass die Sonate rasch Eingang fand ins Konzertrepertoire, wo sie bis heute einen festen Platz hat. Für die Bezeichnung mit Fingersatz konnte das Duo David Geringas und Markus Bellheim gewonnen werden.
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Vorwort
Die Entstehung der Sonate Nr. 2 g-moll op. 117 für Violoncello und Klavier von Gabriel Fauré (1845 – 1924) verdankte sich anfangs einer hochoffiziellen Anfrage: Zu Beginn des Jahres 1921 gab die Französische Republik anlässlich der Zentenarfeier zum Tod Kaiser Napoleons I. bei Fauré die Komposition eines Trauermarschs für die Staatszeremonie im Pariser Hôtel des … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Gabriel Fauré
Repräsentativer Vertreter der frz. Musik um 1900. Sein Schaffen konzentriert sich - neben anderen Gattungen - auf das Lied, die Klaviermusik (Nocturnes, Barcarolles, Impromptus, Valse-Caprice) und die Kammermusik.
1845 | Er wird am 12. Mai in Pamiers (Ariège) als Sohn eines Volksschullehrers geboren. |
1854–65 | Besuch der École de musique classique et religieuse (gegründet von L. Niedermeyer), wo Kirchenmusiker ausgebildet wurden; Unterricht bei Saint-Saëns (ab 1861). |
1866–70 | Organist in Rennes an der Kirche Saint-Sauveur. |
1871 | Nach verschiedenen Organistenämtern in Paris wird er Assistenz-Organist an Saint-Sulpice neben Saint-Saëns. Er gehört zu den Gründern der Société nationale de musique. Aufführung seiner Werke in deren Konzerten. |
1874 | Uraufführung seiner „Suite d‘orchestre“ F-Dur („Symphonie Nr. 1“), die eine Kompilation bestehender Stücke ist. |
1875/76 | Violinsonate Nr. 1 A-Dur op. 13. |
1876–79 | Klavierquartett Nr. 1 c-Moll op. 15. |
1877 | Maître de chapelle an der Pariser Madeleine. |
1876/78 | Uraufführung der Chorkomposition „Les Djinns“ op. 12. |
ab 1879 | Besuch von Wagner-Aufführungen, kompositorisch nimmt er Distanz zu Wagner ein. |
1885 | Uraufführung der später vernichteten 2. Symphonie d-Moll. |
1887/88 | Requiem op. 48. |
1891 | „Cinq Mélodies ,de Venise‘“ op. 58 auf Texte Verlaines. |
1892–94 | „La bonne chanson“ op. 61 auf Texte Verlaines. |
1896 | Nachfolger von Dubois an der Madeleine. Er erhält eine Kompositionsklasse am Conservatoire. |
1900 | Uraufführung der Tragédie lyrique „Prométhée“ op. 82. |
1905–20 | Direktor des Conservatoire. |
1909 | Präsident der Société musicale indépendante. |
1913 | Uraufführung der Oper „Pénélope“ in Monte Carlo. |
1919 | Liederzyklus „Mirages“ op. 113 mit deutlichen Merkmalen seines modernen Spätstils. |
1924 | Er stirbt am 4. November in Paris. |