Erst in seinem Spätwerk wandte sich der unkonventionelle Neuerer Debussy wieder der Tradition zu. Sechs Sonaten für verschiedene Instrumente schwebten ihm 1915 vor. Nur drei davon sollte er vollenden können, bevor er in Folge einer schweren Erkrankung 1918 verstarb. Den Auftakt bildet die ungewöhnlich rasch im Kriegsjahr 1915 komponierte Cellosonate. Debussy arbeitete im Sommerurlaub am Meer in Pourville wie im Rausch. Die Sonate mit der ungewöhnlichen Satzfolge Prologue-Sérénade-Finale erschien noch im selben Jahr. Das Werk gehört zum Kernrepertoire für Violoncello.
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Vorwort
Die Sonate für Violoncello und Klavier ist die erste der drei Sonaten, die Debussys kammermusikalischen Spätstil repräsentieren. Sie entstand in kürzester Zeit im Juli 1915 in Pourville, nahe Dieppe, an der Küste der Normandie. Am 5. August kündigte Debussy seinem Verleger Jacques Durand die Sendung seines Manuskripts an, dessen „Proportionen und fast klassische … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Claude Debussy
Bedeutendster frz. Komponist um 1900, dessen primär klanglich geprägte Musik tiefgreifende Neuerungen aufweist. Sein Werk steht in engem Bezug zum Symbolismus.
1862 | Geboren am 22. August in Saint-Germain-en-Laye. |
1872–84 | Unterricht am Pariser Conservatoire. In dieser Zeit Reisen in die Schweiz, nach Italien, Wien und Russland mit der Familie Nadeschda von Mecks, wo er russ. Musik sowie Zigeunermusik kennenlernt. |
1884 | Er gewinnt den Prix de Rome mit seiner Kantate „L’Enfant prodigue“. Danach bis 1887 Rom-Aufenthalt. |
1887–89 | Lieder „Cinq Poèmes de Baudelaire“. |
1888/89 | Besuch der Bayreuther Festspiele; Wagner-Kritik. |
1889 | Pariser Weltausstellung, auf der er ostasiatische Musik kennenlernt, die seinen Stil beeinflusst. |
1890 | Verbindung zu Mallarmé und dessen Zirkel. |
1891/1903 | Liedserien „Fêtes galantes“ nach Verlaine. |
1891–94 | Orchesterwerk „Prélude à l’après-midi d’un faune“ mit arabeskenhafter Melodik. |
1897–99 | Nocturnes für Orchester und Frauenstimmen. |
1901 | Beginn seiner Tätigkeit als Musikkritiker. |
1902 | Aufführung der Oper „Pelléas et Mélisande“ nach dem symbolistischen Drama Maeterlincks, die trotz Kritik den Durchbruch bedeutet. |
1903–05 | Orchesterwerk „La Mer“ mit sinfonischen Prinzipien und „impressionistischer“ Klangsprache. |
1905–07 | 1. und 2. Heft der „Images“ für Klavier. |
1906–08 | „Children’s Corner“, Kinderstücke für Klavier. |
1909–10/11–13 | 1. und 2. Buch der „Préludes“ für Klavier; die programmatischen Titel der zum Teil sehr esoterischen Charakterstücke stehen am Schluss. |
1913 | Lieder „Trois poèmes de Stéphane Mallarmé“. |
1915–17 | Kammermusikalische Sonaten im Rekurs auf die frz. Tradition des 18. Jh.s. |
1918 | Er stirbt am 25. März in Paris. |
Über die Autoren
Die nach dem Autograph und der Erstausgabe von Ernst-Günter Heinemann erstellte Urtext-Ausgabe mit den Strichbezeichnungen und Fingersätzen von Reiner Ginzel und Klaus Schilde macht das 1969 bei Peters erschienene und heute vergriffene Werk in einer neuen, übersichtlich und praxisnah gedruckten Form wieder zugänglich.