Nach dem Erscheinen der 16 Walzer für Klavier zu vier Händen gelang es Brahms’ Verleger den Komponisten von einer Fassung für Klavier zu zwei Händen zu überzeugen. Brahms schlug – nach anfänglichem Zögern – zwei Varianten vor, eine für „vernünftige Hände und eine – vielleicht für die schöneren“. Beide Fassungen erschienen 1867. Die erleichterte, von Brahms auch „Kinderfassung“ genannt, entschärft nicht nur so manche Vollgriffigkeit, sie ändert auch komplizierte Tonarten: So tritt die Nr. 6 statt in Cis-dur nun im Gewand des leichter fassbaren C-dur auf. Diese vereinfachte Fassung des populären op. 39 kommt nun im G. Henle Verlag als Revision auf Grundlage der neuen Brahms-Gesamtausgabe heraus.
Inhalt/Details
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Vorwort
Die 16 Walzer op. 39 gehören zu jenen Werken, von denen Johannes Brahms (1833 – 97) Fassungen unterschiedlicher Besetzungen herstellte. Ursprünglich für ein Klavier zu vier Händen konzipiert und veröffentlicht, erschienen sie auch in einer Fassung für Klavier zu zwei Händen sowie in der hier vorliegenden erleichterten zweihändigen Version. Darüber hinaus … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
All but one of the page turns occur at the end of a piece, and the music is laid out with Henle's characteristic clarity. Brahms's fingerings have been supplemented by those of Rolf Koenen. (...) you can't fault the quality of these editions.
La présente parution est en tout point parfaite.