Während Brahms’ Ungarische Tänze auf glanz- und schwungvolle Virtuosität setzen, treten seine 16 Walzer op. 39 bescheidener und intimer auf. An Eingängigkeit stehen sie den Tänzen jedoch in nichts nach: Wer kennt nicht die sich sanft wiegende Nr. 15, eine Melodie, die zu den bekanntesten Einfällen aus Brahms’ Feder gehört. Sein Verleger muss den Erfolg dieser Sammlung vorausgeahnt haben, denn kurz nach Erscheinen der ursprünglichen, vierhändigen Fassung 1866, bat er den Komponisten auch um eine Fassung für Klavier zu zwei Händen. Diese legen wir nun in einer revidierten Ausgabe vor, basierend auf dem Notentext der neuen Brahms-Gesamtausgabe.
Inhalt/Details
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Vorwort
Die 16 Walzer op. 39 gehören zu jenen Werken, von denen Johannes Brahms (1833 – 97) Fassungen unterschiedlicher Besetzungen herstellte. Ursprünglich für ein Klavier zu vier Händen konzipiert und veröffentlicht, erschienen sie auch in der hier vorliegenden Fassung für Klavier zu zwei Händen sowie in einer erleichterten zweihändigen Version. Darüber hinaus … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |