Mendelssohn hatte in seiner hochbegabten Schwester die ideale Partnerin fürs Vierhändigspiel. Zwar komponierte er nur wenige Werke für diese Besetzung, die beiden hier vorliegenden sind aber Hochkaräter des Genres. Das Andante con variazioni op. 83 stellt eine Weiterentwicklung seines gleichnamigen Zyklus’ für Klavier zu zwei Händen dar. Das Duett – Andante und Allegro assai vivace war früher als Allegro brillant op. 92 bekannt. Letzteres ist aber lediglich die Erstfassung des Werks, bei der die schöne langsame Einleitung noch fehlt. Der Henle Verlag legt die komplette und von Mendelssohn revidierte endgültige Fassung in Erstausgabe vor. Die frühe Version ist im Anhang zu Vergleichszwecken beigefügt.
Inhalt/Details
- Andante con Variazioni op. 83a
- Duett, Andante und Allegro assai vivace (Erstausgabe) op. 92
- Anhang: Allegro brillant op. 92
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Vorwort
Felix Mendelssohn Bartholdy komponierte lediglich zwei große Originalwerke für Klavier zu vier Händen. Seine zahlreichen übrigen Beiträge zu diesem Genre sind Einrichtungen eigener Werke zumeist aus dem Bereich der Kammermusik und Sinfonik. Ausgerechnet die beiden Originalkompositionen wurden erst nach Mendelssohns Tod, also ohne das Mitwirken des Komponisten, als Opus 83a … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Felix Mendelssohn Bartholdy
Ein deutscher Komponist, Dirigent, Pianist und Organist, der schon zu Lebzeiten zu den bedeutendsten Komponisten Europas zählte. Bereits in jungen Jahren fand er zu einer individuellen Tonsprache: In seinem alle Gattungen umfassenden Œuvre spiegeln sich die widersprüchlichen Tendenzen der Zeit - Klassizismus und Romantik - wider. Seine Bemühungen um die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs führten zu seinen Lebzeiten zur „Wiederentdeckung“ des Komponisten, die bis heute ungebremst andauert. Seine intensive Beschäftigung mit Bach und dessen Kontrapunkt wirkte sich auf seine Kompositionstechnik aus.
1809 | Er wird am 3. Februar in Hamburg in eine reiche Bankiersfamilie geboren. |
1811 | Flucht mit den Eltern nach Berlin. Erster Musikunterricht durch die Mutter. |
1819 | Er wird Schüler von Carl Friedrich Zelter. |
1820 | Eintritt in die Berliner Singakademie. |
1821–23 | 12 Streichersinfonien. |
1825 | Oktett für Streicher Es-Dur op. 20. |
1826 | Sommernachtstraum-Ouvertüre op. 21. |
1827 | Beginn des Studiums an der Berliner Universität. |
1829 | Wiederaufführung von Bachs Matthäus-Passion in Berlin am 11. und 21. März. Reise nach England und Schottland. |
1829–30 | „Reformationssymphonie“ d-Moll op. [107] mit Einarbeitung des Chorals „Ein feste Burg ist unser Gott“. |
1830–32 | Große Reise u.a. nach Italien und Frankreich. Klavierkonzert g-Moll op. 25, Ouvertüre h-Moll op. 26 „Die Hebriden oder Die Fingals-Höhle“ (1829-1830). |
1833 | Musikdirektor in Düsseldorf. Italienische Sinfonie A-Dur [op. 90] (1830-33). |
1835 | Leiter der Gewandhauskonzerte in Leipzig. |
1836 | Uraufführung des Oratoriums „Paulus. Oratorium nach Worten der heiligen Schrift“ op. 36 in Düsseldorf. |
1838-44 | Violinkonzert e-Moll op. 64. |
1840 | Komposition des „Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift“ op. 52. |
1841 | Berlin, im Dienst des preußischen Königs. "17 Variations sérieuses" d-Moll op. 54 für Klavier. |
1842 | Vollendung der Sinfonie Nr. 3 („Schottische“) a-Moll op. 56, mit liedhaftem Beginn. |
1843 | Musik zu Shakespeares „Sommernachtstraum“ op. 61. Leiter des neu gegründeten Leipziger Konservatoriums. |
1846 | Uraufführung des Oratoriums „Elias“ op. 70 in Birmingham. |
1847 | Streichquartett f-Moll [op. 80]. Er stirbt am 4. November in Leipzig. |