Rund zehn Jahre bevor Johannes Brahms seine späten, melancholischen Klavierstücke komponierte, entstanden 1879 die beiden Rhapsodien op. 79 – zwei ausgesprochen leidenschaftliche und vergleichsweise umfangreiche Werke. Brahms spricht der rekonvaleszenten Clara Schumann gegenüber mit gewohntem Understatement von zwei Stücken, „an denen Du Dich recht austoben kannst und auch erproben, ob denn die Kur auch genützt hat“. Wir möchten eher der Brahms-Freundin Elisabeth von Herzogenberg zustimmen: „Daß das g moll mein Liebling ist, macht mich aber nicht unempfindlich gegen die kraftvoll stachelige Schönheit des h Moll“. Die beiden beliebten Werke erscheinen nun revidiert auf der Basis der neuen Brahms-Gesamtausgabe.
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Vorwort
Die beiden Rhapsodien h-moll und g‑moll op. 79 für Klavier komponierte Johannes Brahms (1833 – 97) während seines Sommeraufenthalts 1879 in Pörtschach am Wörthersee. Dies geht unter anderem aus dem eigenhändigen Werkverzeichnis des Komponisten hervor. Nachdem im März des Jahres die acht Klavierstücke op. 76 erschienen waren, sandte Brahms gegen Ende Juni, etwa … weiter
Kritischer Bericht
Über den Komponisten

Johannes Brahms
Sein bedeutendes Œuvre umfasst Kammermusik, Klavierwerke, zahlreiche Chorkompositionen und Lieder (darunter Vertonung von Volksliedtexten) sowie große Orchesterwerke der 1870er- und 80er-Jahre. Seine Kompositionen sind durch das Verfahren der entwickelnden Variation geprägt. Er gilt als Antipode zur Neudeutschen Schule um Liszt und als Vertreter der absoluten Musik.
1833 | Er wird am 7. Mai in Hamburg als Sohn eines Musikers geboren. Mit 7 erster Klavierunterricht bei Willibald Cossel, anschließend bei Eduard Marxen, ab 1843 erste öffentliche Auftritte. |
1853 | Konzertreise durch dt. Städte, er lernt Schumann kennen, der ihn in seinem Aufsatz „Neue Bahnen“ als den kommenden großen Komponisten ankündigt. Zu Clara Schumann entwickelt sich eine lebenslange, innige Freundschaft. |
1854–57 | 1. Klavierkonzert d-Moll op. 15. |
1857–59 | Chorleiter, Pianist und Lehrer am Fürstenhof in Detmold. |
1859–61 | Leitung des Hamburger Frauenchors. |
1860 | Manifest gegen die Neudeutschen um Liszt. |
1863 | Kantate „Rinaldo“ op. 50. |
1863–64 | Leiter der Wiener Singakademie. |
1868 | Teilaufführung des „Deutschen Requiems“ op. 45 in Wien (Uraufführung des kompletten Werks 1869 in Leipzig) |
1871–74 | Künstlerischer Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. |
1873 | Haydn-Variationen op. 56a für Orchester. |
ab 1877 | Sein Sinfonisches Schaffen beginnt mit der 1. Sinfonie c-Moll op. 68 (begonnen 1862), der Komposition der 2. Sinfonie D-Dur op. 73, der 3. Sinfonie F-Dur op. 90 (1883), der 4. Sinfonie e-Moll op. 98 (1884-1885): kantable Themen, kammermusikalischer Duktus. |
ab 1878 | Italien-Reisen. |
1878 | Violinkonzert D-Dur op. 77 für Joseph Joachim. |
1881 | 2. Klavierkonzert B-Dur op. 83 mit Scherzo-Satz. |
1886 | Ehrenpräsident des Wiener Tonkünstlervereins. |
1897 | Vier ernste Gesänge op. 121. Er stirbt am 3. April in Wien. |
Über die Autoren
A short preface and commentary is in each volume, completing impressive and desirable editions of these masterpieces.