
Robert Schumann
Liederkreis op. 39, nach Eichendorff, Fassungen 1842 und 1850
Herausgeber: Kazuko Ozawa
Urtextausgabe, broschiert
HN 550
25,50 €lieferbar
von Wolf-Dieter Seiffert
Geschäftsführer G. Henle Verlag
01. August
In dieser und der nächsten Ausgabe steht Schumanns Vokalmusik im Mittelpunkt unseres Schumann-Forums 2010. Anlass dafür ist eine vor wenigen Wochen erschienene neue Urtextausgabe im G. Henle Verlag, nämlich der „Liederkreis“ Opus 39 nach Texten von Joseph Freiherr von Eichendorff.
Unsere Ausgabe bietet nicht allein den korrekten und gegenüber allen landläufigen Ausgaben stark verbesserten Notentext des „Liederkreis“. Das ist selbstverständlich. Darüber hinaus haben wir auch die erste Fassung von 1842 vollständig abgedruckt. Schumann überarbeitete nämlich seinen „Liederkreis“ im Jahre 1850 und ließ das Werk dann neu, in der heute bekannten Fassung, drucken.
Herausgeber: Kazuko Ozawa
Urtextausgabe, broschiert
HN 550
25,50 €lieferbar
Damit bietet der G. Henle Verlag erstmals die Chance, sich bequem alle Unterschiede und Änderungen vor Augen zu führen. Ein umfangreiches Vorwort und ein kritischer Apparat gehen auch auf die Fassungsproblematik ein. Schließlich setzen wir noch eins drauf, und drucken (erstmals überhaupt) weitere Einzelfassungen ab, die von der „Mondnacht“, der „Frühlingsnacht“ und vom „Intermezzo“ überliefert sind. Folgende Abbildung zeigt Ihnen das gesamte Inhaltsverzeichnis zur Übersicht:
Von links:
Dr. Annette Oppermann,
Prof. Christian Gerhaher,
Dr. Wolf-Dieter Seiffert,
Gerold Huber
Für den weltweit umjubelten, in München lebenden Bariton Christian Gerhaher stellt der „Liederkreis“ op. 39 Robert Schumanns den „Gipfelpunkt des Liedschaffens“ dar. Er bezeichnet ihn als seinen „Lieblingszyklus“. Grund genug für uns, ihn zusammen mit seinem kongenialen Klavierbegleiter, Gerold Huber, zu einem Gespräch in den Verlag einzuladen. Es wurde vorbereitet und durchgeführt von meiner Kollegin im Henle-Lektorat, Frau Dr. Annette Oppermann.
Das gemeinsame Gespräch verlief äußerst anregend und ging sehr schnell in die Tiefe der Aspekte. Deshalb musste ich für Sie, meine Leserinnen und Leser, zunächst einmal eine schriftliche Fassung der wesentlichen Gesprächspunkte zusammenfassen. Sie können das im Folgenden (Deutsch und Englisch) nachlesen. Ich bin der Überzeugung, dass alle Sänger und Sängerinnen, alle am Lied interessierten Pianisten und natürlich alle Lied- und Gerhaher-Fans hier noch eine Menge Neues und Lesenswertes finden werden:
Aber natürlich will ich Ihnen auch ein paar Originaltöne des sehr lebhaften Gesprächs nicht vorenthalten. Hier ein ganz kurzer Zusammenschnitt (auf Deutsch). Zuerst geht es um die unbedingt nötige sängerische Natürlichkeit des Ausdrucks, dann um den Einfluss der Literatur auf Schumanns Lied- und Klavierschaffen und schließlich lobt Herr Gerhaher unsere Ausgabe, die erstmals wieder den originalen vertonten Text (und nicht das Eichendorff-Original) bringt. Viel Vergnügen:
Welche zentrale Rolle Eichendorffs Texte für Schumann allgemein und im Besonderen natürlich für den „Liederkreis“ op. 39 spielten, wurde im Gespräch mit Gerhaher/Huber immer wieder deutlich. Warum wollen Sie, liebe Leserinnen und Leser, nicht die Sommertage nutzen, um einmal (wieder) Eichendorffs wundervolle Poesie zu genießen? Wer keine gedruckte Eichendorff-Ausgabe sein Eigen nennt, sollte sich schämen und sich ohnehin rasch eine besorgen. Wer allerdings gerne Texte am Bildschirm liest, bekommt fast den gesamten Eichendorff unter folgendem Link ins Haus:
[Link leider nicht mehr verfügbar]
Zum guten Schluss kommt der kanadische Pianist, Komponist und (seit neuestem) Fingersetzer für den G. Henle Verlag, Marc-André Hamelin zu Wort. Er hat sehr persönlich und klar meine „Neun Fragen an berühmte Pianisten“ zu Chopin und Schumann beantwortet. Hier können Sie es gerne nachlesen:
9 Fragen an Marc-André Hamelin
Und hier der „Aufschwung“ aus den Fantasiestücken op. 12, mit Furor und zartem Gefühl gespielt von Marc-André Hamelin:
[Video leider nicht mehr verfügbar]
In der kommenden Ausgabe (ab 15. August) tauchen wir ein in eine, nein DIE Mondnacht.