Stieler, Joseph Karl: Beethoven mit der Missa solemnis Ölgemälde, 1819

Die neue Reihe Am KlavierPlus ist der ideale Einstieg in die Welt der klassischen Klaviermusik, besonders geeignet für alle Jecken und Nicht-Jecken, die gerne gemeinsam mit anderen Musik machen möchten.

Wie ein sensationeller, neuer Quellenfund belegt, war Ludwig van Beethoven – man mag es kaum glauben – närrischer Natur und dem Karneval nicht abgeneigt. Man nimmt an, dass das Lied, das vor Kurzem auf dem Dachboden des Kölner Gürzenich entdeckt worden ist, während Beethovens Bonner Zeit entstand, jedoch nie veröffentlicht worden ist.

Dieses Werk eröffnet somit unsere neue Reihe – selbstverständlich nach streng wissenschaftlichen Kriterien ediert und in bewährter Urtextqualität publiziert.

An diesem Stück lässt sich die rheinische Aussprache besonders gut üben, so wie es auch in vielen Werken Beethovens gefordert wird (vgl. Ludwig van Beethoven, 9. Sinfonie d-moll, op. 125, 4. Satz, T. 241 ff. „Fründe schöner Jöttterfunke“). Hierzu singe man lautstark mit. Auch den komplizierten Rhythmus sollte man beim Üben nicht vernachlässigen und in gleichmäßigen Viertelschlägen mitzählen.

Notenbeispiel aus Ludwig van Beethoven, “Eschte Fründe stonn zesamme” Posth. WoO 4711

Bemerkungen

Klav o = Klavier oberes System; Klav u = Klavier unteres System; St = Singstimme; T = Takt(e); Zz = Zählzeit

Quelle

A             Autograph. 3 Blätter, 6 beschriebene Seiten, Hochformat. Posth. WoO 4711 auf Bl. 2v–3v. Kopftitel: Eschte Fründe | stonn zesamme. | [mit Rötel:] dem Dreygestirn zugeeignet. 1. – 4. Strophe als Wiederholung notiert. T. 41–63 und T 69–76 nur teilweise ausgeschrieben.

Zur Edition

Einzige Quelle ist A, auf das sich alle folgenden Einzelbemerkungen beziehen.

Einzelbemerkungen

12                         Mit Rötel über dem System „Alaaf!!!“ notiert.

41–63 Klav o      Nur teilweise ausgeschrieben. Ergänzt nach Parallelstelle.

69–76 Klav u      Nur teilweise ausgeschrieben. Ergänzt nach Parallelstelle.

 

Köln/München, Wieverfastelovend 2015
G. Henle Verlag

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11 Antworten auf »Sensationeller Quellenfund: ein bisher unbekanntes Karnevalslied von Beethoven!«

  1. Joachim Eberhardt sagt:

    Großartiger Fund, werde zur Verbreitung beitragen!

  2. Oe sagt:

    Es bedarf in der Tat echter Freunde, die fest zusammenstehen, um diese Textunterlegung gemeinam auszuhalten. Vielleicht gibts da ja noch editorische Spielräume… für wenn Fasching vorbei ist.

  3. Verkehrte Editoren! Fründe des Fasteleer, da hamma de Beweis: Beethoven war keen Piesepampel. Dem Ludwig sin Hätz war jot! Alaaf!

    • Bodsch sagt:

      Un-glaublich und natürlich wie stets bei Beethoven unvergleichlich! Mein Gott, aber das wird den Höhnern ganz schön die letzten Karnevalstage vermiesen, müssen sie wegen des Titelklaus eine posthum geführte Plagiatsklage fürchten?

  4. Prof. Dr. Petra Weber sagt:

    Hochverehrte Kolleginnen und Kollegen, vereint im Geiste der strengen Wissenschaft! Dieser Fund ist sen-sa-tio-nell! Ich bitte insbesondere der zart und sicher empfundenen Prosodie Aufmerksamkeit zu widmen – eine atemberaubend innige und souveräne Textbehandlung paart sich hier mit dem Geist revolutionären Sprachsinns. Eine Wahnsinnstat, diese Entdeckung!

  5. Kai Moser sagt:

    da ham aba die musikjeleatn noch jlück jehabt, det olle behtofen nich in balin jeboren wordn war, wat hätte dea denn sonst noch allet fazapft, waaa?

    und jetze höat ia da ma sofort uff mitta jraberei, waaa, und mitta helauerei, sonst fällt euch noch die decke vom jürzenich uff de rübe, da kommen villeicht noch janz andere urteckste zum vorschein.wolln wa aba nischt von höan, waaaaa. Schüss.

  6. Prof. Johannes Umbreit sagt:

    Wunderbar – bitte unbedingt noch das WoO 0815 veröffentlichen.

  7. Christopherus sagt:

    Liebe(r), Verlag,

    da sieht man mal wie wichtig alte Freunde sind!

    Allaaf!

  8. Ludwig van B. für alle!
    Haben heute Ode an die Freude gesungen – auch das in Wahrheit ein Karnevalsschlager?

  9. Dr. Gunther Joppig sagt:

    Der erste April ist erst morgen. Das in Ihrem Verlag erschienende Beethoven-Werkverzeichnis endet mit den “Notenscherzen” als Werk ohne Opuszahl 205. Ihr Dachbodenfund gehört somit in den Anhang B. Unechte (untergeschobene) Kompositionen.
    Mit freundlichen Grüßen ein Freund Ihrer Ausgaben.

  10. Holger Schoenbach sagt:

    Da simmer dabei das is viva viava Kolonnia.

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