Leos Janácek
Streichquartett Nr. 1 „Kreutzersonate“
Tief beeindruckt von Tolstois aufwühlender Novelle „Kreutzersonate“ hatte Leoš Janáček schon 1908 ein Klaviertrio verfasst, das er allerdings später verbrannte. Im Oktober 1923 entstand dann in kaum drei Wochen mit dem Streichquartett Nr. 1 erneut ein von der Novelle inspiriertes Werk. Wie so oft bei Janáček folgte ein intensiver Prozess der Überarbeitung, an dem auch zwei Quartett-Ensembles beteiligt waren. Oft lassen die Quellen nicht klar erkennen, ob Änderungen darin Janáčeks Vorstellungen widerspiegeln oder gegen seinen Wunsch vorgenommen wurden. Janáček-Spezialist Jiří Zahrádka hat das Material neu gesichtet und verschollen geglaubte Quellen aufgespürt. So weicht der Notentext dieser Urtextausgabe in vielen Aspekten vom bisher Bekannten ab. Die ausführlichen Worttexte arbeiten die komplexe Entstehungsgeschichte umfassend auf und sorgen für maximale Transparenz der Herausgeberentscheidungen – kurzum: Endlich eine Ausgabe, die höchsten Ansprüchen der Praxis genügt und Musikern ein authentisches Aufführungsmaterial für eines der wichtigsten Streichquartette des 20. Jahrhunderts liefert!
Inhalt/Details
Über den Komponisten

Leos Janácek
Er gilt heute als einer der Klassiker der Oper des 20. Jh.s, dessen Œuvre in Abkehr von der Oper des 19. Jh.s durch musikdramatischen Realismus geprägt ist. Früher war er durch Chor-, Kammer-, Orchesterwerke und durch seine Volksliedsammlungen bekannt.
1854 | Geboren am 3. Juli in Hukvaldy (Mähren) als Sohn eines Lehrers und Kantors. |
1866 | Chorist im Brünner Augustinerkloster; Musikunterricht bei Pavel Křížkovsky, Besuch der dt. Realschule. |
1869–72 | Ausbildung an der slawischen Lehrerbildungsanstalt, anschließend Lehrer und Chorleiter in Brünn. |
1874–75 | Studium an der Prager Orgelschule. |
1877 | Suite für Streicher. |
1879–80 | Studium am Konservatorium in Leipzig und 1880 in Wien, Kompositionen von Instrumentalmusik. |
1881 | Gründung einer Orgelschule in Brünn, die er selbst leitet. |
1884–88 | Rezensionen von Opernaufführungen des neu eröffneten Theaters in Brünn. |
1887 | Beginn der ersten Opernkomposition, „Šárka“. |
1890/99/1901 | Publikation von Volksliedsammlungen. |
1904 | Uraufführung der Oper „Jenůfa“ in Brünn, die ihm großen Erfolg bringt und seine bedeutendste Oper ist; sie thematisiert das Problem der Freiheit des Individuums in beengter Dorfgemeinschaft und gilt als realistisches Werk. |
nach 1905 | Er komponiert hauptsächlich Opern, die auf das Modell der „Jenůfa“ bezogen sind: 1903-07 „Osud“ (Das Schicksal); „Die Ausflüge des Herrn Brouček“ (1908–1920), „Káta Kabanová“ (1920–1921), „Das schlaue Füchslein“ (1922–1924), „Die Sache Makropulos“ (1923–1925), „Aus einem Totenhaus“ (1927/28) in Brünn. |
1926 | Sinfonietta. Concertino für Klavier, zwei Violinen, Viola, Klarinette, Horn und Fagott. Skizzierung des Violinkonzerts „Die Wanderung einer armen Seele“. |
1928 | Er stirbt am 12. August in Moravská Ostrava (Mähren-Ostrau). |
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