Béla Bartók
Streichquartett Nr. 1 op. 7
Die zwischen 1908 und 1940 entstandenen sechs Streichquartette Béla Bartóks gehören zu den Meilensteinen der Gattung im 20. Jahrhundert. Das erste Quartett ist biographisch eng verbunden mit Bartóks unglücklicher Liebe zur Geigerin Stefi Geyer, der er Anfang 1908 unter der Überschrift „Mein Todesgesang“ die ersten Takte des Kopfsatzes zukommen ließ. Als er das dreisätzige Werk ein Jahr später abschloss, hatte er sich damit seinem Freund und Kollegen Zoltán Kodály zufolge wieder „zurück ins Leben“ geschrieben. Bartók verknüpft in diesem Quartett-Erstling spätromantische Klänge mit Elementen der Volksmusik, der er seit 1905 zunehmendes Interesse entgegengebracht hatte.
Die maßgeblich von Bartók-Forscher László Somfai betreute Edition ist die erste Urtextausgabe des Werks. Sie berücksichtigt neben den handschriftlichen und gedruckten Quellen auch Briefe und Notizen des Komponisten, in denen er z. B. die Tempoangaben modifizierte. Auf dieser Grundlage bietet die Henle-Ausgabe einen Notentext in höchster wissenschaftlicher Qualität mit spannenden Informationen zur Entstehung und Aufführungspraxis.
Gute Wendestellen und Stichnoten tun ein Übriges, um diese Ausgabe zu einem echten „Must have“ zu machen.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Béla Bartók
Der zu den bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten der 1. Hälfte des 20. Jh.s zählende Komponist ist vor allem durch seine Erforschung der ungarischen Volksmusik bekannt, deren Elemente er in seinen Stil integrierte. Sein breites Œuvre umfasst zahlreiche Orchester-, Klavier- und Kammermusikwerke sowie Chöre, Klavierlieder und eine Oper.
1881 | Geboren am 25. März in Nagyszentmiklós. Erster Klavierunterricht bei seiner Mutter. |
1893–ca. 1896 | Klavierunterricht bei László Erkel in Preßburg. |
1899–1903 | Klavier- und Kompositionsstudium an der Budapester Musikakademie. 1903 Symphonische Dichtung „Kossuth“. |
ab 1905 | Zusammen mit Zóltan Kodály beginnt er mit der wissenschaftlichen Erforschung der ungarischen Volksmusik und widerruft damit herkömmliche Vorstellungen. Er lernt die Musik Debussys kennen. |
1905–07 | Suite Nr. 2 für kleines Orchester op. 4. |
1907–34 | Klavierprofessur in Budapest. |
1908–09 | „Für Kinder“ 85 bzw. 79 Volksliedbearbeitungen für Klavier. |
1915–17 | 2. Streichquartett op. 17 mit perkussiver Motorik. |
1917 | Uraufführung des Balletts „Der holzgeschnitzte Prinz“. |
1918 | Uraufführung von „Herzog Blaubarts Burg“ op. 11 (komponiert 1911), z. T. Anlehnung an frz. Klangsprache. |
1920 | Improvisationen über ungarische Bauernlieder op. 20. |
1926 | Aufführung der Pantomime „Der wunderbare Mandarin“. Klavierzyklus „Im Freien“. |
1926–39 | „Mikrokosmos“ für Klavier (6 Hefte). |
Ab 1934 | Herausgeber der Gesamtausgabe der ungarischen Volksmusik. |
1936 | Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta als avantgardistisches Werk. |
1937–38 | Konzert (Nr. 2) für Violine und Orchester. |
1940 | Emigration in die USA. |
1945 | 3. Klavierkonzert; sein Bratschenkonzert bleibt unvollendet. Er stirbt am 26. September in New York. |
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