Der Leitgedanke ist einfach und plausibel: Dem Musiker wird ein Notentext geboten, der einzig und allein dem Willen des Komponisten entspricht.
Um eine Urtextausgabe erstellen zu können, muss ein philologisch geschulter Herausgeber zuerst alle verfälschenden Schichten abtragen, mittels der sogenannten Quellenkritik. Sie fragt danach, ob und inwieweit ein überliefertes Dokument (z.B. eine Musikhandschrift oder ein Druck) vom Komponisten autorisiert ist oder nicht.
Sobald man als Urtext-Herausgeber sicher ist, die Primärquellen, also die vom Urheber autorisierten Textzeugen, herausgefiltert zu haben, müssen diese sorgfältig miteinander verglichen werden – Note für Note, Zeichen für Zeichen. Welche Quelle überliefert die Stelle „korrekt“ (= letztgültiger Autorwillen), was ist „falsch"? Wenn keine eindeutige Klärung erfolgen kann, wird die getroffene Entscheidung im Vorwort, in den Fußnoten oder im beigefügten Kritischen Bericht begründet.
Wenn Sie sich zu diesem Thema noch genauer informieren möchten, besuchen Sie doch folgende Seite: Was ist Urtext?
Wieso sind die Blautöne der Henle Urtext-Cover unterschiedlich?
Obwohl alle Kartons unserer Urtextumschläge exakt in derselben blauen Hausfarbe angelegt und durchgefärbt sind, unterscheidet sich der Farbton mancher Exemplare. Das liegt daran, dass wir unsere Umschlagkartons von zwei unterschiedlichen Papierherstellern beziehen – einem französischen Hersteller und einem aus Bayern.
Welches Notensatz-Programm benutzt der G. Henle Verlag?
Wir verwenden für alle drei von uns eingesetzten digitalen Notengrafiksysteme (Finale®, Sibelius und Amadeus) eigens erstellte Fonts, die an die Optik des originalen historischen Stichwerkzeugs angepasst wurden. Diese Fonts sind käuflich nicht zu erwerben und machen das Henle-Layout so einzigartig.
Zu dem – bis zum Jahr 2000 bei uns praktizierten – Notenstich per Hand empfehlen wir unser informatives Video auf YouTube.
Was bedeutet der kleine Buchstabe am Ende der Ausgabe?
Wir kennzeichnen unsere Auflagen mit Buchstaben in alphabetischer Reihenfolge: A = 1. Auflage, B = 2. Auflage, C = 3. Auflage ... usw.
Einige unserer ersten Titel (z. B. das Wohltemperierte Klavier, HN 14) wurden so oft nachgedruckt, dass wir inzwischen mit ihrem zweiten Alphabet begonnen haben: 2A, 2B usw.
Seit einigen Jahren erhalten Nachdrucke, die mit einer tiefgreifenden Überarbeitung verbunden sind, eine neue HN-Bestellnummer (Beispiel: Chopin Préludes, früher HN 73 => heute HN 882). Auch diese überarbeiteten und nachgedruckten Titel beginnen von Neuem mit „A“.
Was bedeuten die Klammern im Notentext?
Die Klammern (meist rund) kennzeichnen Zusätze des Herausgebers. Kommen sowohl runde als auch eckige Klammern vor (z. B. in Haydns Streichquartetten), so werden diese in den Worttexten erklärt. Eckige Klammern können z. B. Zeichen aus Nebenquellen kennzeichnen.
Sind die Fußnoten in den Stimmenausgaben identisch mit der Partitur, beziehungsweise warum stehen in der Stimme weniger Fußnoten als in der Partitur?
Die einzelnen Stimmhefte einer Stimmen-Ausgabe enthalten manchmal weniger Fußnoten als die Partitur, da die spezifisch für eine Stimme geltenden Fußnoten nur in der betroffenen Stimme stehen (z. B. die Ausführung eines Doppelgriffs in der Viola oder eine fragliche Note in Violine 1 im Streichquartett). Alle in den Stimmen enthaltenen Fußnoten sind auch in der Partitur zu finden.
Wo finde ich die Bemerkungen („Kritischer Bericht“) in einem Stimmen-Set (Violine I, oder Oboe I, etc.)?
Die Worttexte (Vorwort und Bemerkungen) finden sich in der Regel in der Haupt- bzw. Oberstimme (Violine 1 bei Streicherkammermusik, Klavier bei Klavierkammermusik, Flöte bei Bläserquintett etc.).
Warum schreibt der G. Henle Verlag „moll/dur“ klein?
Hierbei handelt es sich um eine Tradition des Verlags, die auf den Gründer Günter Henle zurückgeht. Wir sind uns der Diskrepanz zur normierten Schreibweise bewusst, möchten die Kleinschreibung in unseren Ausgaben aber einheitlich fortführen.
Siehe auch diesen Blog-Beitrag dazu.
Wie werden Warnvorzeichen behandelt?
Neue Warnvorzeichen werden nach Ermessen des jeweiligen Herausgebers (aber immer sparsam) ohne besondere Kennzeichnung ergänzt, wo es musikalisch sinnvoll erscheint. Umgekehrt können überflüssige Warnvorzeichen aus den Quellen gelegentlich auch stillschweigend entfallen. Über das genauere Vorgehen gibt der Abschnitt „Zur Edition“ in den Bemerkungen der jeweiligen Ausgabe Auskunft.
In meiner Ausgabe steht, dass ich einen ausführlichen Kritischen Bericht/eine zusätzliche Stimme unter www.henle.com herunterladen kann. Wo finde ich das genau?
Zusätzliche Downloads oder Tonbeispiele finden sich auf der jeweiligen Katalogseite der Ausgabe in unserem Webshop. Beispielsweise ist hier die zusätzliche Arpeggione-Stimme zu Schuberts Sonate D 821 erhältlich. Tipp: Einfach in den Suchschlitz des Henle-Webshops die HN-Nummer der betreffenden Ausgabe eingeben, z. B. „HN611“, um direkt dorthin zu gelangen.
Warum haben die Ausgaben für Blasinstrumente wie Klarinette, Horn oder Trompete bei Henle manchmal mehrere Stimmen für dasselbe Instrument?
Diese Instrumente werden in verschiedenen Stimmungen gespielt, von denen manche nur unter Spezialisten verbreitet sind. Als Urtext-Verlag bieten wir natürlich immer die originale Stimmung an (z. B. Klarinette in C oder Horn in Es), andererseits orientieren wir uns auch an der Spielpraxis: Deshalb gibt es bei Klarinetten-Werken auch eine B-Stimme, wenn das Stück gut auf der heute am meisten gespielten B-Klarinette spielbar ist. Bei den Hörnern gibt es auch regionale Unterschiede: So ist in den USA die moderne Notation für Horn in F sehr verbreitet, weswegen wir die Hornstimmen immer auch in F anbieten.
Warum bietet der G. Henle Verlag kein Orchestermaterial an?
Große Orchesterwerke bringen wir im Rahmen von Wissenschaftlichen Gesamtausgaben oder auch als Klavierauszug heraus. Für die Herstellung und den Vertrieb von Orchestermaterial gibt es Kooperationen und Lizenzvereinbarungen mit darauf ausgerichteten Musikverlagen. Der G. Henle Verlag bietet Notenausgaben nur zum Kauf an – für die solistische Nutzung oder für kammermusikalische Besetzungen.
Warum verlegt der G. Henle Verlag keine zeitgenössische Musik?
Wir konzentrieren uns seit der Verlagsgründung durch Günter Henle nahezu ausschließlich auf die wissenschaftliche Erarbeitung von Urtextausgaben seit der Musik des Barock. Aus rechtlichen Gründen haben wir daher nur Werke im Fokus, die als „urheberrechtsfrei“ gelten (in Deutschland ab 70 Jahre nach dem Tod des jeweiligen Komponisten). Werke der zeitgenössischen Musik können wir daher in unserem Programm (noch) nicht anbieten. Eine Ausnahme stellen die Kompositionen von Evgeny Kissin dar, die wir exklusiv und weltweit herausgeben.
Siehe auch diesen Blog-Beitrag dazu.
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Sofern Sie als Verbraucher eine Bestellung aufgeben, steht Ihnen folgendes Widerrufsrecht zu:
Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen. Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen bekannter Dritter, der nicht der Beförderer ist, die letzte Ware in Besitz genommen haben bzw. hat.
Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns mittels einer eindeutigen Erklärung (z.B. ein mit der Post versandter Brief, Telefax oder E-Mail, auch per Telefon) über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen, informieren. Sie können dafür das beigefügte › Muster-Widerrufsformular verwenden, das jedoch nicht vorgeschrieben ist.
Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung des Widerrufsrechtes vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden an:
G. Henle Verlag e.K.
Forstenrieder Allee 122
81476 München
Deutschland
Telefon: +49 (0)89-7 59 82-0
Telefax: +49 (0)89-7 59 82-40
E-Mail-Adresse: info@henle.de
Folgen des Widerrufes:
Wenn Sie diesen Vertrag widerrufen, haben wir Ihnen alle Zahlungen, die wir von Ihnen erhalten haben, einschließlich der Lieferkosten (mit Ausnahme der zusätzlichen Kosten, die sich daraus ergeben, dass Sie eine andere Art der Lieferung als die von uns angebotene, günstigste Standardlieferung gewählt haben), unverzüglich und spätestens binnen vierzehn Tagen ab dem Tag zurückzuzahlen, an dem die Mitteilung über Ihren Widerruf dieses Vertrags bei uns eingegangen ist. Für diese Rückzahlung verwenden wir dasselbe Zahlungsmittel, das Sie bei der ursprünglichen Transaktion eingesetzt haben, es sei denn, mit Ihnen wurde ausdrücklich etwas anderes vereinbart; in keinem Fall werden Ihnen wegen dieser Rückzahlung Entgelte berechnet. Wir können die Rückzahlung verweigern, bis wir die Waren wieder zurückerhalten haben oder bis Sie den Nachweis erbracht haben, dass Sie die Waren zurückgesandt haben, je nachdem, welches der frühere Zeitpunkt ist.
Sie haben die Waren unverzüglich und in jedem Fall spätestens binnen vierzehn Tagen ab dem Tag, an dem Sie uns über den Widerruf dieses Vertrags unterrichten, an uns zurückzusenden oder zu übergeben. Die Frist ist gewahrt, wenn Sie die Waren vor Ablauf der Frist von vierzehn Tagen absenden. Sie tragen die unmittelbaren Kosten der Rücksendung der Waren.
Sie müssen für einen etwaigen Wertverlust der Waren nur aufkommen, wenn dieser Wertverlust auf einen zur Prüfung der Beschaffenheit, Eigenschaften und Funktionsweise der Waren nicht notwendigen Umgang mit ihnen zurückzuführen ist.
Ausschluss des Widerrufsrechts:
Das Widerrufsrecht besteht nicht bei Verträgen
- zur Lieferung von Waren, die nicht vorgefertigt sind und für deren Herstellung eine individuelle Auswahl oder Bestimmung durch den Verbraucher maßgeblich ist oder die eindeutig auf die persönlichen Bedürfnisse des Verbrauchers zugeschnitten sind,
- zur Lieferung von Waren, wenn diese nach der Lieferung auf Grund ihrer Beschaffenheit untrennbar mit anderen Gütern vermischt wurden,
- zur Lieferung von Ton- oder Videoaufnahmen oder Computersoftware in einer versiegelten Packung, wenn die Versiegelung nach der Lieferung entfernt wurde.
E N D E D E R W I D E R R U F S B E L E H R U N G
Ich würde gerne meine Kompositionen im G. Henle Verlag herausgeben.
Im Unterschied zu den meisten anderen Musikverlagen konzentrieren wir uns seit der Verlagsgründung durch Günter Henle nahezu ausschließlich auf die wissenschaftliche Erarbeitung von Urtextausgaben seit der Musik des Barock. Wir verlegen also nur "Klassiker", keine zeitgenössische Musik. Eine Ausnahme stellen die Kompositionen von Evgeny Kissin dar, die wir exklusiv und weltweit herausgeben.
Ich würde gerne als Herausgeber oder externer Lektor/Korrektor mitwirken.
Wir verfügen bereits über einen großen Pool an Expertinnen und Experten. Offene Stellen kommunizieren wir über unsere Website oder die Sozialen Medien.
Ich wäre interessiert daran, mit Henle eine Werbepartnerschaft einzugehen, was muss ich dafür tun?
Schildern Sie uns bitte kurz Ihren musikalischen und beruflichen Hintergrund und relevante Erfahrungen in diesem Zusammenhang (bisherige Partnerschaften, Followerzahlen etc.) und formulieren Sie eine möglichst konkrete Idee aus, wie eine solche Werbepartnerschaft aussehen könnte. Kontaktieren Sie uns mit diesen Informationen unter: werbung@henle.de
Was ist die Henle Library App?
Mit der Henle Library App erhalten Sie die bewährten Urtext-Ausgaben des G. Henle Verlags bequem auf Ihr Tablet. Dabei ist der Download der App aus dem App Store oder Google Play Store und auch die Nutzung für Sie kostenlos. Lediglich die digitalen Notenausgaben müssen erworben werden und sind dann auch Ihr Eigentum.
Die App bietet viele Vorteile im Vergleich zu den gedruckten Noten: von zahlreichen Individualisierungsmöglichkeiten des Notenbildes über die Fingersätze verschiedener Künstler bis hin zum integrierten Metronom und Aufnahmetool. Informieren Sie sich über die vielen rein digitalen Möglichkeiten der Henle-Noten unter https://www.henle-library.com/de/features/
Ich muss Fotokopien von Henle-Noten für Juroren bei einem Wettbewerb oder einer Prüfung anfertigen. Wie bekomme ich eine Genehmigung?
Wir erteilen generell die kostenlose Erlaubnis, Fotokopien für Prüfungen, Wettbewerbe oder ähnliche Zwecke anzufertigen. Wir erwarten, dass die Kopien nach Gebrauch vernichtet werden. Um die Erlaubnis zu erhalten, schreiben Sie eine kurze E-Mail an info@henle.de. Geben Sie Ihren Namen, den Zweck (Prüfung oder Wettbewerb) und den Titel des Stücks an, von dem Sie eine Fotokopie anfertigen möchten. Wir werden Ihre E-Mail umgehend beantworten.
Ich schreibe eine wissenschaftliche Publikation oder Dissertation und möchte Auszüge aus Henle-Noten in die gedruckte/Online-Publikation aufnehmen. Wie erhalte ich die Genehmigung?
Handelt es sich bei den Auszügen nur um kurze Musikbeispiele, d. h. um einige wenige Takte, benötigen Sie keine vorherige schriftliche Genehmigung. Bitte denken Sie daran, das Copyright im Abspann oder in einer Fußnote anzugeben, z.B. „Copyright 2018 G. Henle Verlag, München“. Das Jahr des Copyrights finden Sie in jeder Henle-Ausgabe auf der ersten Seite der Noten.
Ich bin Autor einer musikwissenschaftlichen Publikation und möchte Teile eines Stücks oder einen ganzen Satz darin aufnehmen. Wie bekomme ich die Erlaubnis?
Je nach Werk und Länge der zur Veröffentlichung vorgesehenen Musik wird Ihnen eine kostenlose Genehmigung erteilt oder Sie werden zur Zahlung einer Lizenzgebühr aufgefordert. Bitte schreiben Sie an info@henle.de. Ihre E-Mail sollte Informationen über die geplante Veröffentlichung und eine Liste der Seiten, die Sie verwenden möchten, enthalten.
Ich möchte eine Aufnahme meines Spiels auf YouTube veröffentlichen und dabei die Henle-Noten im Film zeigen, damit die Zuschauer mitlesen können. Ist das erlaubt?
Ohne vorherige Zustimmung des Urheberrechtsinhabers stellt die Veröffentlichung der Musik in einer vollständigen Filmansicht eine Urheberrechtsverletzung dar. Ohne die Zustimmung des Urheberrechtsinhabers können Sie aufgefordert werden, den Film zu entfernen. Bitte kontaktieren Sie uns unter info@henle.de. Wir werden Sie bitten, auf die genaue Fassung, die Sie verwenden, hinzuweisen und einen Link zum Henle-Webshop anzugeben. Mit unserer schriftlichen Zustimmung kann Ihr Film auf YouTube veröffentlicht werden.