Louis Spohr
Klarinettenkonzert Nr. 2 Es-dur op. 57
Obwohl die Konzerte Louis Spohrs zum Standardrepertoire der Klarinettisten gehören, litten diese bislang schmerzlichen Mangel an verlässlichen Ausgaben. Um diese Lücke zu schließen, legt der G. Henle Verlag nach dem 1. Konzert c-moll (HN 995) eine kritische Edition des 2. Konzerts Es-dur vor. Als einziges der vier Klarinettenkonzerte Spohrs in einer Durtonart stehend, bezaubert das Werk durch den heiteren Tonfall und seine Spielfreude – vor allem im Alla-Polacca-Finalsatz. Kaum zu glauben, dass hiermit die erste Urtextausgabe von diesem Konzert vorgelegt wird! Zur Edition zieht Ullrich Scheideler neben der Leipziger Erstausgabe von 1822 auch eine wichtige frühe Handschrift heran. Der von Christoph Sobanski neu erstellte praxisnahe Klavierauszug überzeugt durch leichte Spielbarkeit. Das Aufführungsmaterial ist leihweise bei Breitkopf & Härtel erhältlich.
Über den Komponisten
Louis Spohr
Komponist und Violinvirtuose, der auch bedeutende Beiträge zur dt. Oper leistete. Er galt bei vielen seiner Zeitgenossen als einer der größten dt. Komponisten.
| 1784 | Geboren am 5. April in Braunschweig als Sohn eines Arztes und einer Sängerin und Pianistin. |
| 1799 | Anstellung als 2. Geiger der Hofkapelle des Herzog von Braunschweig.. |
| ab 1802 | Er begleitet den Virtuosen Fr. Eck auf seinen Konzertreisen bis nach St. Petersburg. Er erhält Violinunterricht und sammelt Erfahrungen als Konzertmeister. Nach 1803 unternimmt er eigene Reisen und steigt selbst zu einem der gefragtesten Violinvirtuosen auf. Zahlreiche Kompositionen, darunter Violinkonzerte, Kammermusikwerke, die 1. Sinfonie Es-Dur op. 20 und die ersten drei Opern. |
| 1805–12 | Konzertmeister in Gotha. |
| 1813–15 | Orchesterdirektor des Theaters an der Wien; Komposition von Kammermusikwerken und seiner Oper „Faust“, die 1816 in Prag uraufgeführt wurde. |
| 1817–19 | Opern- und Musikdirekor des Stadttheaters in Frankfurt a. M. |
| 1819 | Uraufführung seiner Oper „Zemire und Azor“. |
| 1819/20 | Reisen nach London und Paris. |
| 1822 | Kapellmeister in Kassel, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. Hauptsächlich Leitung der Oper. Zahlreiche Kompositionen (weitere Sinfonien, Konzerte, Klavierwerke, Kammermusikwerke, Lieder, Oratorien). „Aufruf an deutsche Komponisten“ zur Komposition großer romantischer Opern. |
| 1823 | Uraufführung der bedeutendsten Oper „Jessonda“ in Kassel, wesentlicher Beitrag zur Entwicklung der dt. Großen Oper durch Ersetzung der Rezitative durch Dialoge. |
| 1825 | Uraufführung der Oper „Der Berggeist“. |
| 1827 | Uraufführung des Oratoriums „Die letzten Dinge“. |
| 1843 | Er führt Wagners „Der fliegende Holländer“ in Kassel auf. |
| 1859 | Er stirbt am 22. Oktober in Kassel. |
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