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Klavierkonzert Nr. 4 G-dur op. 58
7 schwer

Über den Komponisten

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Ludwig van Beethoven

Kein Komponist hatte auf die unmittelbar folgenden Generationen bis in die heutige Zeit einen so tiefgreifenden und nachhaltigen Einfluss wie Beethoven. Seine Instrumentalmusik, besonders seine Sinfonien, dienten als Modell, auf das sich sinfonisches Komponieren des ganzen 19. Jh.s bezog. Der außerordentlich hohe Anspruch seiner Musik und seine relative Unabhängigkeit als freischaffender Künstler stilisierten ihn zum größten Komponisten aller Zeiten.

1770Am 17. Dezember 1770 in Bonn getauft, daher wahrscheinlich am 16. Dezember geboren als Sohn Johann van Beethovens, Tenorist an der kurfürstlichen Hofkapelle. Erster Musikunterricht beim Vater.
1778Erstes öffentliches Auftreten.
um 1780Musikunterricht bei dem Vizehoforganisten Christian Gottlob Neefe, der ihn 1783 in Cramers „Magazin der Musik“ als einen zweiten Mozart vorstellt.
1782Bekanntschaft mit der Familie Breuning, wo sein literarisches Interesse geweckt wird. Erste Veröffentlichung: Klaviervariationen c-Moll über einen Marsch von Dressler WoO 63.
1783Cembalist in der Hofkapelle; 1784 Assistent des Hoforganisten.
1787Reise nach Wien. Hier trifft er mit großer Wahrscheinlichkeit mit Mozart zusammen, der ihm vermutlich einige Unterrichtsstunden erteilt. Nach kurzer Zeit muss er zu seiner an Tuberkulose erkrankten Mutter heimkehren.
1792Er reist erneut nach Wien, wo er bis zum Ende seines Lebens bleibt. Graf von Waldstein gibt ihm die berühmten Worte mit auf den Weg: „Durch ununterbrochenen Fleiß erhalten Sie: Mozarts Geist aus Haydns Händen“. In Wien nimmt er Unterricht bei Haydn, Albrechtsberger, Schuppanzigh und Salieri. Als Schüler Joseph Haydns findet erin Wiener Adelskreisen außerordentliche Anerkennung und wird gefördert. Große Nachfrage der Verlage nach seinen Kompositionen: Kammermusik und Klaviersonaten aus der Bonner und der frühen Wiener Jahre werden veröffentlicht. Seine ersten in Wien gedruckten Werke (darunter die Klaviersonaten op. 2) haben bereits das seine Kompositionsweise kennzeichnende Merkmal des vorwärts drängenden, schwungvollen, prozessualen Charakters.
1796Konzertreise nach Prag, Berlin, Leipzig und Dresden, die seinen Ruhm festigt.
1798Klaviersonate c-Moll „Pathétique“ op. 13.
1798–1800Streichquartette op. 18.
1799/18001. Sinfonie C-Dur op. 21.
1795/18001. Klavierkonzert C-Dur op. 15.
1800–01Klaviersonaten op. 27 „quasi una fantasia“, darunter die Mondscheinsonate op. 27/2.
1801Entstehung der 2. Sinfonie D-Dur op. 36 (bis 1802). Druck des 2. Klavierkonzerts B-Dur op. 19.
1801/1802Durch beginnendes Hörleiden hervorgerufene Krise, die das „Heiligenstädter Testament“ dokumentiert. Danach beginnt er nach eigener Aussage kompositorisch einen „Neuen Weg“, der sich besonders in den Klaviersonaten op. 31 (darunter die Sturmsonate), in den Klaviervariationen op. 34 und 35 und in der 3. Sinfonie Es-Dur „Eroica“ op. 55 niederschlägt: Sie zeichnen sich durch gesteigerte Prozessualität sowie die Verwendung von barocken Techniken und von Modellen anderer Gattungen aus.
1803–10/12Schaffensrausch; die Jahre werden als Beethovens heroische Phase bezeichnet. Es entstehen die 3. bis 8. Sinfonie (op. 55, 60, 67, 68, 92, 93), das 3. bis 5. Klavierkonzert (op. 37, 58, 73), das Violinkonzert D-Dur op. 61, das Tripelkonzert op. 56, Streichquartette (Razumowsky-Quartette op. 59, Harfenquartett Es-Dur op. 74, Streichquartett f-Moll „serioso“ op. 95), Klaviertrios (u. a. Geistertrio op. 70), Klaviersonaten (u.a. Waldsteinsonate C-Dur op. 53, die Appassionata f-Moll op. 57 und Les Adieux Es-Dur op. 81a), Lieder (u. a. „An die Hoffnung“ op. 32), die Messe C-Dur (op. 86) und die Oper „Fidelio“ (op. 72, 1. Fassung 1804/5).
1808/09Einen Ruf zum ersten Kapellmeister an den Kasseler Hof lehnt Beethoven ab, da seine Mäzene Erzherzog Rudolph, Fürst Kinsky und Fürst Lobkowitz ihm ein entsprechendes Jahresgehalt anbieten.
1811/12Badereisen nach Teplitz, wo er mit Goethe zusammentrifft. 1812 Brief an die „unsterbliche Geliebte“, deren Identität (Antonie Brentano oder Josephine Deym) nach wie vor ungeklärt ist.
1814Klaviersonate e-Moll op. 90, 3. Fassung der Oper „Fidelio“. Außerordentlich erfolgreiches Konzert mit der 7. und 8. Sinfonie. Dennoch finanzielle Krise, bedingt durch die Geldabwertung und durch das Ausbleiben der Jahresgehälter von Kinsky und Lobkowitz.
1815Tod des Bruders Caspar Carl und Beginn des jahrelangen Streits um die Vormundschaft des Neffen Karl.
1816Liederzyklus „An die ferne Geliebte“ op. 98, Klaviersonate A-Dur op. 101.
1817–18Hammerklaviersonate B-Dur op. 106.
1818Beethoven beginnt wegen zunehmender Schwerhörigkeit Konversationshefte zu führen.
1819–23Missa solemnis op. 123.
1819/1823Diabelli-Variationen op. 120.
1820Klaviersonate E-Dur op. 109, die am Beginn des verklärten Spätwerks steht, das durch Sprengung der Formen, extreme Klangregister, fortgeschrittene Harmonik und verstärkte Tendenz zu kontrapunktischen Formen wie der Fuge geprägt ist; dem Hang zur Esoterik in der Kammermusik steht die Monumentalität der 9. Sinfonie gegenüber.
1821/22Klaviersonaten As-Dur op. 110 (Fuge im Schlusssatz) und c-Moll op. 111 (Reduktion auf 2 Sätze).
1822–26Streichquartette op. 127, 130, 131, 132, 135 sowie die Große Fuge op. 133, die ursprünglich den Schlusssatz von op. 130 bildete.
1823/24Fertigstellung der 9. Sinfonie d-Moll op. 125, die erstmals in der Geschichte der Gattung Singstimmen (Schillers „Ode An die Freude“) mit einbezieht. Sie wird zur berühmtesten und am häufigsten gespielten Sinfonie.
1827Er stirbt am 26. März in Wien.

© 2003, 2010 Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

Über die Autoren

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Hans-Werner Küthen (Herausgeber)

Dr. Hans-Werner Küthen, geboren 1938 in Köln, studierte in Bonn und Bologna und promovierte 1985 an der Universität Bonn. Von 1968–2003 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Beethoven-Archivs Bonn. Zu seinen wichtigsten Publikationen gehören: Beethoven: Kritische Edition des Bandes „Ouverturen und Wellingtons Sieg“ sowie aller Klavierkonzerte (3 Bände) in der Neuen Gesamtausgabe der Werke Beethovens. Zahlreiche Aufsätze und Essays zu Beethoven und seinen Zeitgenossen. Seit 1969 Vorträge im In- und Ausland.

Wiederentdeckung der „Kammerfassung des Vierten Klavierkonzerts" für Pianoforte und Streichquintett (1807). Mitherausgeber (mit Oldrich Pulkert) des Kompendiums „Ludwig van Beethoven im Herzen Europas. Leben und Nachleben in den böhmischen Ländern“, Prag 2000. Herausgeber des Kongressberichts „Beethoven und die Rezeption der Alten Musik. Die hohe Schule der Überlieferung“, Bonn 2002. Lexikalische Beiträge zu Beethoven und Lodovico Viadana. „Quaerendo invenietis. Die Exegese eines Beethoven-Briefes an Haslinger vom 5. September 1823“, in: Musik – Edition – Interpretation. Gedenkschrift Günter Henle, hg. von Martin Bente, München 1980.

Sehr zu begrüßen ist, dass in den vorliegenden praktischen Ausgaben der Klavierkonzerte auch die Kadenzen, die Beethoven sehr wahrscheinlich für den Erzherzog Rudolph angefertigt hat … in revidierten, d.h. authentischen Fassungen vorgelegt werden … Ähnlich wie alle Urtext-Ausgaben, die im G. Henle-Verlag erschienen sind, zeichnen sich auch die vorliegenden praktischen Ausgaben der Beethoven’schen Klavierkonzerte durch ein graphisch übersichtliches und vor allem eindeutiges Notenbild aus, das dem Spieler (bzw. den beiden Spielern) keine Leseprobleme aufgibt; ein Notenbild, das allein schon aufgrund seiner optischen Qualität sogar den interessierten Nicht-Spieler zum Hinschauen und in der Folge auch zum Notenlesen einzuladen vermag.

Österreichische Musikzeitung, 2005

... den neuesten Erkenntnissen der Beethoven-Forschung entsprechende Ausgabe ...Als Pianist darf man sich ... über die natürlich auch in diesen Ausgaben hervorragende Qualität des Notenbildes und der spielpraktischen Einrichtung freuen.

Das Musikinstrument

Der musikalische Text stützt sich im wesentlichen auf die Abschrift des Kopisten Josef Klumpar ... Um Beethovens Absichten gerecht zu werden, hat sich der Herausgeber entschlossen, einige charakteristische Schreibweisen im Soloklavier beizubehalten – beispielsweise die Notengruppierung durch Balken und Fähnchen, wenn damit eine bestimmte Artikulation beabsichtigt ist.

Studien-Edition:

Weiter so! Eine Studienpartitur, die sich so knicken läßt, das man sie auf den Notenständer seines Klaviers plazieren kann, ohne ständig in Angst und Sorge zu leben, dass sich a) die aufgeschlagene Seite vermittels der Eigendynamik des viel zu starken Buchrückens nach sonstwohin verblättert, b) der ganze Kladderadatsch genau dann auf die Tasten rutscht, wenn man es gerade wirklich nicht gebrauchen kann, c) ein vernünftiges Vorwort hat und d) so schön gedruckt ist, dass man sich keine Augenschäden zuzieht ...

Piano News

Ein Glücksfall! Wieder erweist Küthen sich ebenso als detail-besessen-solider Philologe wie als einer, dem es immer um mehr geht als nur um saubere Textaufbereitung – um ein Gesamtbild, eine Einbettung in biographische, historische, aufführungspraktische Kontexte und, wie noch in feinsinnigen Detailbemerkungen innerhalb des kritischen Berichts zu erkennen, um zum Klingen bestimmte Musik.

Das Orchester

This format, in which the orchestral part has been reduced to form the second piano, makes the work more readily playable for many, either as performance material or as useful practice for the real thing.

Sheet Music

Fait référence à l'édition HN 4620: ... il n'en demeure pas moins qu'il s'agit de l'édition des concertos la plus fiable à ce jour, ... une lecture attentive doit mener vers des exécutions beaucoup plus claires et incisives que celles auxquelles la tradition nous a habitués.

La lettre du musicien

Se basant sur le texte de l’édition complète, G. Henle Verlag fait paraître les éditions pratiques des concertos pour piano ... La clarté, la lisibilité du texte musical, les changements de page respectueux des impératifs musicaux ainsi qu’une reliure adéquate (le volume ne présente pas l’inconvénient de se refermer immédiatement.) font de ces éditions de véritables partitions «pour la pratique», qui, à juste titre, se sont acquis la confiance des interprètes internationaux les plus renommés. L’adjonction à la fin de la réduction pour piano des cadences originales de Beethoven constitue un autre positif.

MUSO

These Beethoven editions are two-piano reductions extracted from the New Beethoven Complete Edition Series III and are amongst the most significant publications of piano music for professional pianists of the last decade. Hans-Werner Kuethen has finally given these masterpieces the editions they deserve, and his achievement is matched by intelligent fingering from Hans Kann. Any edition of Beethoven must be a compromise, of course, but these glorious publications are uniquely informative both in their introductions and editorial notes about the decisions made.

International Piano Quarterly, 2001

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