Sergej Prokofjew
Romeo und Julia op. 75
Die Auswahl von einzelnen Nummern oder Szenen aus großanlegten Bühnenwerken war schon immer ein probates Mittel, um Opern oder Schauspielmusiken einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. So stellte Prokofjew noch vor der Uraufführung seiner Ballettmusik zu Shakespeares „Romeo und Julia“ in Brünn 1938 zwei Orchestersuiten sowie eine Sammlung von zehn Klavierstücken zusammen. Die Klavierbearbeitung muss zwar auf den Farbenreichtum des originalen Orchesterklangs verzichten, entfaltet aber durch ihren kraftvollen Grundton einen ganz eigenen Sog. Dabei reicht die stilistische Bandbreite von sensiblen Kantilenen über impressionistisch anmutende Klangwogen bis zu grellen Akkordkaskaden. Eindrucksvolle Portraits und markante Szenen wie Romeos Abschied von Julia machen Shakespeares Dichtung lebendig, und die berühmte Nummer 6 „Die Montagues und Capulets“ darf natürlich nicht fehlen!
Henle legt die erste Urtext-Edition der Stücke vor – fraglos eine willkommene Bereicherung der Prokofjew-Titel im blauen Umschlag. Die Fingersätze stammen von Julius Asal, der diesen Klavierzyklus in den Mittelpunkt seiner vielbeachteten Debut-Einspielung gestellt hat.
Inhalt/Details
Über den Komponisten

Sergej Prokofjew
Zusammen mit Schostakowitsch bedeutendster
Komponist der Sowjetunion. Er hinterließ ein breitgefächertes Œuvre von
modernsten zu neoklassizistisch schlichten Werken, von propagandistischen
Auftragswerken bis zu Kompositionen, die die KPdSU als formalistisch ablehnte.
1891 | Er wird am 23. April in Sonzowka (Ukraine) als Sohn eines Landwirts geboren. |
1904–14 | Studium am St. Petersburger Konservatorium. |
seit 1908 | Gehört zum Kreis um Sergej Diaghilew, der sich intensiv mit zeitgenössischer Musik auseinandersetzt. |
1911–18 | Avantgardistische Kompositionen wie „Sarcasmen“, 1. und 2. Klavierkonzert, „Visions fugitives“, „Skythische Suite“ werden als futuristisch abgelehnt. |
1916–17 | „Symphonie classique“ im Rekurs auf klassische Modelle bringt ihm internationalen Ruhm. |
1918 | Prokofjew verlässt die Sowjetunion und reist in die USA, wo in Chicago seine Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ aufgeführt wird, und 1922 nach Paris. Enge Zusammenarbeit mit Diaghilew, Ballettkompositionen. |
1919–23 | Komposition der Oper „Der feurige Engel“, die erst postum 1954 in Venedig aufgeführt wird. |
1923–25 | Weiterentwicklung seiner avantgardistischen Musiksprache, z. B. in der 2. Sinfonie. |
1927 | Erfolgreiche Konzertreise durch die Sowjetunion. |
1929 | Uraufführung von „Der Spieler“ in Brüssel. |
1936 | Rückkehr in seine Heimat. Kompositionen im Sinne der Kulturideologie der Sowjetunion. Hinwendung zu einer einfacheren Musik bereits seit Beginn der 1930er-Jahre. Komposition von „Peter und der Wolf“. |
1946 | Aufführung von „Die Verlobung im Kloster“ in Prag und „Krieg und Frieden“ in Leningrad. |
1948 | Er wird des Formalismus beschuldigt. |
1953 | Prokofjew stirbt am 5. März in Moskau.
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