Max Bruch
Streichquintett Es-dur
Am 18. Mai 2006 wurde bei Sotheby’s ein Manuskript versteigert, das die Kammermusikwelt aufhorchen ließ: Kurz vor seinem Tod komponierte Max Bruch drei Streicherwerke, die er selbst nicht mehr in Druck geben konnte. Von seinem Tod an galten die zwei Quintette und das Oktett als verschollen. Während die beiden anderen Werke inzwischen wieder zugänglich sind, war das Es-dur-Quintett bislang nicht auffindbar. Erst jetzt tauchte die gut erhaltene Abschrift im Sotheby’s-Katalog auf. Wir haben sie nach allen Regeln der Quellenkritik ausgewertet und freuen uns, dieses reizvolle spätromantische Werk als Erstausgabe der Musikwelt zu übergeben.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Max Bruch
Ein deutscher Komponist der Romantik. Seine Werke skizzieren stilistisch eine Gegenästhetik zur neudeutsche Schule. Große Bedeutung kommt seinen Violinkonzerten zu. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche Chorwerke, Kantaten, Oratorien, Lieder, Bühnenwerke sowie Orchesterwerke.
1838 | Er wird am 6. Januar in Köln geboren. Ersten Musikunterricht erhält er durch seine Mutter, eine Sängerin. |
ab 1849 | Musikunterricht bei Heinrich Carl Breidenstein. Bereits im Kindesalter entsteht eine Vielzahl an Kompositionen. |
1852 | Stipendiat der Frankfurter Mozartstiftung. |
1853–57 | Kompositionsstudium bei Ferdinand Hiller in Köln. |
1858 | Uraufführung der Oper „Scherz, List und Rache“ op. 1 in Köln. |
ab 1858 | In Leipzig verkehrt er im Mendelssohn-Kreis. |
1862 | Umzug nach Mannheim. |
1863 | Uraufführung der Oper „Die Loreley“ op. 16 in Mannheim. |
1865–67 | Musikdirektor in Koblenz. Entstehung des 1. Violinkonzerts g-Moll op. 26. |
1867–70 | Hofkapellmeister in Sondershausen. Entstehung der 1. Sinfonie Es-Dur op. 28, Johannes Brahms gewidmet, und der 2. Sinfonie f-Moll op. 36 (beide 1870). |
1870–78 | Freischaffender Komponist in Berlin und Bonn. Entstehung des Oratoriums Odysseus op. 41 (1871/72). |
1879/80 | Entstehung der Fantasie Es-Dur für Violine und Orchester op. 46 (Schottische Fantasie). |
1880–83 | Direktor der Philharmonic Society in Liverpool. |
ab 1883 | USA-Reise. Leiter des Breslauer Orchestervereins. |
ab 1891 | Leiter der Kompositions-Meisterklasse der Berliner Akademie der Künste. Ehrendoktorwürde der Universität Cambridge (1893) sowie Mitgliedschaft der Académie des Beaux Arts (1898). |
1907 | Vizepräsident der Akademie der Künste, Berlin. |
1920 | Er stirbt am 2. Oktober in Berlin. |
Über die Autoren
Michael Kube (Herausgeber)
Dr. Michael Kube, geboren 1968 in Kiel, studierte Musikwissenschaft (bei Friedhelm Krummacher und Heinrich W. Schwab), Kunstgeschichte und Volkskunde an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Seit 1998 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Neuen Schubert-Ausgabe (Tübingen) und seit Herbst 2002 zudem Mitglied der Editionsleitung.
Kube ist Mitglied verschiedenster Juroren- und Musikpreisgremien und u.a. Mitglied im Werkprüfungsausschuss der VG Musikedition. Seine Forschungsschwerpunkte sind Musik für Tasteninstrumente um 1700, Kammermusik des 19. Jahrhunderts, Musikgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts sowie Skandinavische Musikgeschichte.
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