

Rodolphe Kreutzer
42 Etüden für Violine solo
Kreutzers Anfang 1806 erschienene „40 Études ou Caprices“ für Violine – heute sind es 42 – stellen das Ergebnis seiner jahrelangen Tätigkeit am Pariser Konservatorium und die umfassendste Studien-Sammlung aus seiner Feder dar. Ihre systematische und vollständige Aufarbeitung der entscheidenden Techniken des anspruchsvollen Violinspiels machten sie zum unverzichtbaren Handwerkszeug jedes ernsthaften Geigenschülers (Hochschulniveau). In den seitdem vergangenen zwei Jahrhunderten folgten der Pariser Erstausgabe zahlreiche Nachdrucke in verschiedenen Verlagen, häufig von berühmten Solisten und Lehrern bearbeitet. Schon wenige Jahre nach der Erstausgabe veröffentlichte Kreutzer eine vollständige Revision des Standardwerks, in der er Etüden austauschte oder stark veränderte. Diese zweite Fassung der Sammlung ist Grundlage unserer Urtextausgabe, die jedoch auch die Varianten der Frühfassung präsentiert. Der Virtuose und gesuchte Violinpädagoge Ingolf Turban hat diese Ausgabe prüfend begleitet und mit moderner Bezeichnung versehen, so dass sie zur optimalen Grundlage für den heutigen Geigenunterricht wird.
Mehr zu dieser Ausgabe im Henle-Blog.
Inhalt/Details
Über den Komponisten
Rodolphe Kreutzer
Ein aus Frankreich stammender Violinist, Komponist, Lehrer und Dirigent. Als Virtuose und Komponist gleichermaßen gefeiert, bekleidete er im Laufe seiner Karriere nach und nach die seinerzeit angesehensten musikalischen Ämter und verkehrte in höchsten Kreisen. Zu seinem kompositorischen Œuvre zählen u.a. zahlreiche Bühnenwerke, Violinkonzerte, Sinfonien sowie Kammermusik.
1766 | Er wird am 16. November in Versailles als Sohn eines Musikers geboren. Früh erhält er Geigenunterricht durch seinen Vater. |
1778–80 | Kompositions- und Geigenunterricht bei Anton Stamitz. |
1780 | Am 25. Mai tritt er in Paris mit einem Konzert seines Lehrers Stamitz im Rahmen der Concerts spirituels auf. |
1784 | Kreutzer bringt sein erstes Violinkonzert im Rahmen der Concerts spirituels auf die Bühne. |
1785 | Nach dem Tod seiner Eltern erfährt er besondere Unterstützung durch Königin Marie Antoinette und den Herzog von Artois. Er wird Mitglied der königlichen Hofapelle, bringt weitere eigene Violinkonzerte zur Aufführung und komponiert Kammermusik. |
ab 1789 | Als gefeierter Virtuose übersiedelt er nach Paris. Seine Opern Paul et Virginie (1791) und Lodoïska (1792) werden an der Comédie-Italienne zu großen Erfolgen. |
ab 1793 | Geigenlehrer am Institut national de la musique. Er verkehrt in Adelskreisen, sein Salon etabliert sich zu einem der wichtigsten Treffpunkte kulturellen Austauschs in Paris. |
1796/98 | Konzertreisen führen Kreutzer u.a. nach Deutschland, Österreich und Italien. |
ab 1801 | Als Sologeiger der Opéra tritt er Pierre Rodes’ Nachfolge an. |
1802 | Mitglied des Kirchenorchesters Napoleons. |
1806 | Mitglied des Privatorchesters Napoleons. |
1810 | Ein Armbruch beendet seine Solistenlaufahn. Seine Orchesterstellen kann er weiterhin ausüben. |
1815 | Ernennung zum Maître de chapelle du roi. |
1817 | Er wird 1. Dirigent der Opéra. |
1824–26 | Musikalischer Leiter der Opéra. |
1831 | Er stirbt am 6. Januar in Genf. |
Über die Autoren

Norbert Gertsch (Herausgeber)
Dr. Norbert Gertsch, geboren 1967 in Rheinkamp/Moers, studierte Konzertfach Klavier an der Hochschule Mozarteum in Salzburg und als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes Musikwissenschaft und Philosophie an der Paris Lodron Universität Salzburg und der Ruperto Carola Universität Heidelberg. 1996 wurde er über Ludwig van Beethovens Missa solemnis (Edition im Rahmen der Neuen Gesamtausgabe) bei Ludwig Finscher promoviert.
Im folgenden Jahr trat Gertsch in den G. Henle Verlag ein, zunächst als Lektor für elektronische Medien. Nach einem zweijährigen, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt zur Vorbereitung eines neuen Beethoven-Werkverzeichnisses in den Jahren 1999 und 2000 wechselte er 2001 in das wissenschaftliche Urtextlektorat im G. Henle Verlag. 2003 wurde er dort Cheflektor, 2009 stellvertretender Verlagsleiter und Programmleiter. Mit Wirkung zum 1. Januar 2024 berief der Vorstand der Günter Henle Stiftung Dr. Norbert Gertsch zum neuen Geschäftsführenden Verlagsleiter, in Nachfolge von Dr. Wolf-Dieter Seiffert.
Gertsch hat zahlreiche Urtextausgaben im G. Henle Verlag vorgelegt, unter anderem erarbeitet er mit Murray Perahia eine Neuausgabe der Klaviersonaten Beethovens.

Ingolf Turban (Zusätzliche Bezeichnung und praktische Hinweise)
Angaben zur Produktsicherheit

G. Henle Verlag
Hier finden Sie die Informationen zum Hersteller des Produkts.G. Henle Verlag e.K.
Forstenrieder Allee 122
81476 München
Deutschland
info@henle.de
www.henle.com
Norbert Gertsch zeichnet im Vorwort zur Urtextausgabe wunderbar die zum Teil abenteuerliche Hintergrundgeschichte der Etüden nach. So klärt er zum Beispiel das Rätsel um die Frage auf, ob es nun ursprünglich 40 oder 42 Etüden waren. Dank Gertschs akribischer Detail- und Quellenarbeit erhält der interessierte Leser im Vorwort sowie in den Bemerkungen am Ende einen umfangreichen Einblick in die verschiedenen von Kreutzer selbst überarbeiteten Fassungen. ... Die in farblich abgesetztem Graudruck gehaltenen Fingersätze und dynamischen Zeichen von Turban zeugen von einer sehr feinsinnigen, musikalisch klanglichen Gestaltung der einzelnen Phrasen und sind ein weiteres Highlight dieser Ausgabe. ... Es bleibt zu resümieren, dass es sich hier um eine sehr empfehlenswerte Ausgabe handelt.
das Orchester, 2020Cette nouvelle parution de Henle – sortie à l’automne 2019 – est basée surtout sur la première édition et le manuscrit contenant 25 études et 3 esquisses. Elle présente les coups d’archet et les doigtés originaux de Kreutzer. Des doigtés alternatifs et des courtes explications de travail, préparés par Ingolf Turban, conformes aux habitudes de jeu actuels, sont imprimés en gris pour les distinguer des annotations de l’auteur. Grâce aux pages pliantes aucune tourne est nécessaire. Un vrai bonheur dans le travail! Il ne reste plus, chers élèves, qu’à plonger dans le contenu et grimper les marches vers l’excellence!
L’éducation musicale, 2021Empfehlungen
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