

Sergej Prokofjew
Ouvertüre über hebräische Themen op. 34
Diese Ouvertüre entstand als Auftragswerk des jüdischen Ensembles „Simro“, das aus sechs ehemaligen Mitschülern des Petersburger Konservatoriums bestand, die Prokofjew 1919 in New York wiedersah. Sie wünschten sich eine Ouvertüre für ihre individuelle Sextett-Besetzung und übergaben Prokofjew ein Heft mit hebräischen Melodien. Der Komponist sträubte sich zunächst, da er normalerweise nicht mit fremden Themen arbeitete. Dann aber fing er Feuer und vollendete den Auftrag in nur zwei Tagen. In der Ouvertüre wechseln sich heiter-tänzerische mit melancholischen Passagen ab, wobei das spezielle Kolorit des Ensembles durch den für jüdische Musik so typischen Klezmer-Klang besonders zum Tragen kommt. Die von Fabian Czolbe vorgelegte Edition mit einem Vorwort des renommierten Prokofjew-Forschers Simon Morrison ist die erste Urtextausgabe dieses Werks.
Inhalt/Details
Über den Komponisten

Sergej Prokofjew
Zusammen mit Schostakowitsch bedeutendster Komponist der Sowjetunion. Er hinterließ ein breitgefächertes Œuvre von modernsten zu neoklassizistisch schlichten Werken, von propagandistischen Auftragswerken bis zu Kompositionen, die die KPdSU als formalistisch ablehnte.
1891 | Er wird am 23. April in Sonzowka (Ukraine) als Sohn eines Landwirts geboren. |
1904–14 | Studium am St. Petersburger Konservatorium. |
seit 1908 | Gehört zum Kreis um Sergej Diaghilew, der sich intensiv mit zeitgenössischer Musik auseinandersetzt. |
1911–18 | Avantgardistische Kompositionen wie „Sarcasmen“, 1. und 2. Klavierkonzert, „Visions fugitives“, „Skythische Suite“ werden als futuristisch abgelehnt. |
1916–17 | „Symphonie classique“ im Rekurs auf klassische Modelle bringt ihm internationalen Ruhm. |
1918 | Prokofjew verlässt die Sowjetunion und reist in die USA, wo in Chicago seine Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ aufgeführt wird, und 1922 nach Paris. Enge Zusammenarbeit mit Diaghilew, Ballettkompositionen. |
1919–23 | Komposition der Oper „Der feurige Engel“, die erst postum 1954 in Venedig aufgeführt wird. |
1923–25 | Weiterentwicklung seiner avantgardistischen Musiksprache, z. B. in der 2. Sinfonie. |
1927 | Erfolgreiche Konzertreise durch die Sowjetunion. |
1929 | Uraufführung von „Der Spieler“ in Brüssel. |
1936 | Rückkehr in seine Heimat. Kompositionen im Sinne der Kulturideologie der Sowjetunion. Hinwendung zu einer einfacheren Musik bereits seit Beginn der 1930er-Jahre. Komposition von „Peter und der Wolf“. |
1946 | Aufführung von „Die Verlobung im Kloster“ in Prag und „Krieg und Frieden“ in Leningrad. |
1948 | Er wird des Formalismus beschuldigt. |
1953 | Prokofjew stirbt am 5. März in Moskau. |
Über die Autoren

Markus Bellheim (Fingersatz Klavierstimme)
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